Fern könnte bei ihrer Schwester leben oder bei der Familie ihres von David Strathairn gespielten Freundes Dave. Doch sie kann es doch nicht. Erst konnte sie nicht von ihrem verstorbenen Mann loslassen, blieb im Ort, den er so geliebt hat, wohnen, bis es nicht mehr ging. Jetzt zieht diese noch immer tief von Trauer ergriffene Frau einsam und doch in einer Gemeinschaft umher, in der es kein »Final Goodbey« gibt, sondern nur ein »See you down the road«.
Die Menge an vielfältigen Tätigkeiten, die sie dort verrichtet und die alle »untrained jobs« gelten, ist erstaunlich, im Prinzip ist sie ein Tausendsassa, aber es sind auch alles Knochenjobs. Doch Fern versteht es, diese harte Arbeit mit kleinen Annehmlichkeiten zu verbinden, und lässt keine Naturattraktion aus, an der sie vorbeikommt, und erkundet so die Schönheit des Landes abseits der Menschen.
Zhaos Porträt dieser Nomadengemeinschaft ist ein liebevolles und optimistisches, das nicht auslässt, welche Härten diesen Menschen im Leben widerfahren sind. Sie zeigt Menschen, die sich mit Stolz und Würde kleine bewegliche Inseln der Zufriedenheit geschaffen haben, eine kleine Parallelwelt, die im großen System verankert ist, sich ihm aber doch widersetzt. Frances McDormand spielt diese Frau mit spröder Anmut, selbst wenn sie dringend eine Notdurft an ungemütlichen Orten verrichten muss. Weder Zhaos bester noch schönster Film, das dürfte »The Rider« sein, aber doch ein Kleinod, das faszinierende Einblicke in eine ganz besondere Gemeinschaft gewährt.
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